Hintergrund für diese vom Zeitpunkt her ungewöhnliche Übung am Freitag, den 27.10.06 um 09:30 Uhr, ist die Durchführung einer Alarmübung während des Schulbetriebes unter Einbeziehung der Kinder sowie des Lehrpersonals unter realistischen Bedingungen.
In die Überlegungen im Vorfeld der Übung wurden natürlich auch die Neugestaltung des Schulgebäudes sowie der Schulhofflächen mit einbezogen und bildete auch für die erfahrenen Feuerwehrleute eine neue Situation.

Auch sollte die „Praxistauglichkeit“ eines von der Schulleitung neu konzipierten Rettungskonzepts im Bezug auf das Verhalten im Brandfall getestet werden.
Einige „Trockenübungen“ (ohne Feuerwehr) im Vorfeld hatten schon etwas Übung und erste Erfahrungen für die Schulleitung erbracht.

Lage:

Die angenommene Lage war ein Brand im Klassenzimmer der 1c, welcher auf Elektronikgeräte in Form von PCs, Monitoren oder Druckern zurückzuführen war. Ebenfalls wurde der Hausmeister, der das Feuer bemerkte, nach einem Löschversuch vermisst.
Die Klasse 1c hatte vorab den Klassenraum, zwecks Durchführung einer Leseübung im Aula-Bereich, verlassen und waren nicht unmittelbar in Gefahr.

Übungsziele:

    1. Erkennen der (Haupt-) Gefahren und Einleiten der hieraus resultierenden und mit den vorhandenen Mitteln möglichen Gegenmaßnahmen
    2. Erfahrung mit dem Verhalten von ca. 200 Kindern in einer Stresssituation (u.a. durch Einbeziehung des Sirenenalarms (Sirene auf dem Schulgebäude))
    3. Anpassen der Verhaltensweise des Lehrpersonals an den Gefahrenfall => Richtiges Verhalten, ggf. in Abweichung zu den eingeübten Verhaltensmustern
    4. Realisierung des zweiten Rettungsweges an allen Punkten des Schulgebäudes durch die DLK

Übungsverlauf:

Nachdem der Hausmeister die Gefahr erkannt hatte, löste er als erste Maßnahmen über „Gong“ den schulinternen Alarm aus. Im Anschluss verließen alle Schulklassen, sofern die Flucht- und Rettungswege frei und begehbar waren, das Gebäude. Hier erwies sich das im Vorfeld erarbeitete neue Rettungskonzept der Schule schon als sehr hilfreich, da hier neben dem Schulhof als Sammelplatz I der Kirchenvorplatz als neuer Sammelplatz II vorgesehen wurde. Die Entscheidung der Schulleitung direkt zum Sammelplatz II (Kirche) zu gehen, erwies sich als richtige Maßnahme, da alle Kinder bei Eintreffen der Feuerwehr in Sicherheit und somit genügend Arbeitsraum für die Feuerwehrkräfte vorhanden war.

Durch den Brand und die offen stehenden Klassentüren war bei Eintreffen der ersten Kräfte aus der LG Walberberg das linke Treppenhaus stark verqualmt. Der im 2.OG (außen) liegenden Klasse war es somit nicht möglich das Klassenzimmer zu verlassen. Die Klassenlehrerin hatte sich nach dem Alarm absolut richtig verhalten und die Klasse nicht verlassen, da auch keine akute Gefahr für sie bestand.

Der Einsatzleiter der LG Walberberg erkundete die Lage und leitete erste Maßnahmen zur Menschenrettung ein, da der Hausmeister, wie oben schon erwähnt, nach einem Löschversuch vermisst wurde. Parallel hierzu nahm er Kontakt mit der eingeschlossenen Klasse auf und beruhigte die Eingeschlossenen. Die alarmierte DLK wurde vor dem Gebäude in Stellung gebracht, so dass über sie als zweiten Rettungsweg die Evakuierung der eingeschlossenen Kinder durchgeführt werden konnte.
Nachdem der „Vermisste“ gefunden und gerettet sowie der Löschangriff hierzu erfolgreich durchgeführt worden war, wurde das Treppenhaus „quergelüftet“, so dass dieses rauchfrei wieder begehbar war.

Die Einsatzübung endete mit dieser Maßnahme.

Dank:

Ich möchte mich nochmals besonders bei der Schulleitung für die zu jederzeit (vor und während der Übung) erhaltene Unterstützung herzlich bedanken.
Die Zusammenarbeit war aus unserer Sicht vorbildlich.

Ulrich Breuer

Löschgruppenführer

Objektübung Grundschule Walberberg am 27.10.2006

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