Glocken läuten zum Einsatz

Orgelbrand evangelische Kirche 1986

Im Oktober 1986 wurde die Wehr in den frühen Morgenstunden durch Glockengeläut und Sirenenalarm zum Einsatz gerufen. Die evangelische Kirche brannte. Es stellte sich heraus, dass ein Orgelbrand eine Glocke in Betrieb gesetzt hatte. Das Feuer griff sofort auf die Deckenverkleidung über, wobei erheblicher Sachschaden entstand.

Im Mai 1987 feierte die Löschgruppe Walberberg ihr 85-jähriges Stiftungsfest, welches ein Höhepunkt im Dorfgeschehen wurde. Auf dem Dorfplatz wurde ein großes Festzelt errichtet, neben einem Auftritt von Tony Marshall landete u.a. ein SAR-Hubschrauber auf dem Bolzplatz.

Unser Ort blieb in der Folgezeit von Schadensereignissen größerer Art verschont, jedoch steigerte sich die Anzahl der Einsätze um mehr als das Doppelte.
Der technische Fortschritt und das Wachstum unseres Dorfes machten es erforderlich, dass wir uns dieser Entwicklung anpassten. Neben der Anschaffung moderner feuerwehrtechnischer Gerätschaften wurde die Erweiterung des Gerätehauses geplant und in Angriff genommen.
Begonnen wurde, in Eigenleistung der Wehr, mit dem Abriss des Altbaus neben dem Gerätehaus, wodurch die Voraussetzung für die Erweiterung des Gerätehauses geschaffen war.

Fahrzeugübergabe 1987

Die Freude war groß, als der Standort Walberberg im Dezember 1987 ein neues Löschfahrzeug erhielt. Es handelt sich um einen LF 16 TS, welches die Schlagkraft unserer Wehr erheblich steigerte. Da jedoch auch dieses Fahrzeug nur einer Gruppe (9 Mann) Platz bietet und Walberberg auch damals schon über eine sehr aktive Jugendfeuerwehr verfügte, traten immer wieder Engpässe beim Transport der Feuerwehrleute auf.

Eine edle Spende und Eigeninitiative

Zur Überraschung Aller stifteten drei Spender ein Mannschaftstransportfahrzeug, womit die Mobilität unserer Wehr verdoppelt wurde. Das Fahrzeug bewährte sich in den Folgejahren bei vielen Einsätzen und Übungsdiensten.
Anlässlich des im Mai 1992 stattfindenden 90-jährigen Stiftungsfestes konnte das Fahrzeug eingeweiht und seiner Bestimmung übergeben werden. Die mehrtägigen Feierlichkeiten anlässlich des Stiftungsfestes fanden nun schon traditionsgemäß mit großem Erfolg und hoher Beteiligung der Walberberger Bevölkerung in einem Festzelt auf dem Dorfplatz statt.

Da sich bis 1994 jedoch keine Aktionen der Stadt bezüglich einer Gerätehauserweiterung abzeichneten, entschloss man sich, die Baumaßnahme in Eigenleistung und mit eigenen Mitteln durchzuführen, was dann auch im Oktober 1994 begann. Viele tausend Arbeitsstunden der Walberberger Feuerwehrleute, die materielle und finanzielle Unterstützung vieler Freunde und Gönner der Wehr, sowie die notwendigen flankierenden Maßnahmen der Stadt Bornheim führten dann im Oktober 1996 dazu, dass der Erweiterungsbau des Gerätehauses mit einem Festakt anlässlich der Kleinkirmes seiner Bestimmung übergeben werden konnte. Damit war sichergestellt, dass die Wehr auch den Anforderungen des nächsten Jahrtausends gerecht wird.

Bereits im Dezember 1995 fand ein Wechsel in der Führung unserer Wehr statt. Oberbrandmeister Hans Günter Zimmermann übernahm von Hauptbrandmeister Herbert Pieck die Leitung der Löschgruppe. Herbert Pieck führte die Löschgruppe damit 18 Jahre lang. Ebenso lang war er der stellvertretende Wehrleiter der Feuerwehr Bornheim (1990-2008).

Tödlicher Unfall Linie 18 1996

Ein Einsatz im August 1996 durchbrach dann allerdings die „Routine“, denn der traurige Anlass war ein Unfall mit Todesfolge auf den Gleisen der Linie 18 in Höhe des Walberberger Bahnhofes, der die Gemüter erschütterte.

Am Volkstrauertag im November 1996 heulten erneut die Sirenen. Ein Wohnungsbrand mit Menschen in Gefahr führte zur Alarmierung unserer Wehr als Unterstützung für die LG Merten. Da alle anderen Fluchtwege versperrt waren, konnten wir mit unserer Schiebeleiter mehrere Bewohner aus dem brennenden Gebäude retten. Erwähnenswert ist an dieser Stelle, dass die gesamte Wehr in Ausgehuniform den Einsatz durchführte, da an diesem Tag der Fototermin für das 95-jährige Stiftungsfest vorgesehen war.

Im Dezember 1996 hielt uns eine Alarmierung in Atem. Unter dem Einsatzstichwort „Brand im Dominikanerkloster“ wurde der ganze Löschzug 2, mit den LG Walberberg, Merten, Rösberg, Hemmerich sowie die Drehleiter aus Bornheim angefordert. Schon bei der Anfahrt kamen Erinnerungen an die Klosterbrände vergangener Jahre auf. Glücklicherweise stellte sich heraus, dass neben einem Treppenhaus „nur“ Abfälle in einem Müllschacht brannten, dies jedoch unter intensiver Rauchentwicklung.

In der Zeit vom 09.- 11.05.1997 feierte die Wehr ihr 95-jähriges Stiftungsfest mit einem Festzelt auf dem Dorfplatz. Dieses Fest war verbunden mit dem 17. Stadtfeuerwehrtag der Stadt Bornheim.

Großbrand 1998

Beißender dunkler Rauch aus Richtung Mertener Heide kündigte Anfang des Jahres 1998 erneut ein Großschadensereignis an. Am frühen Abend heulten die Sirenen in fast allen Ortschaften. Eine Großscheune zwischen Merten und Rösberg mit untergestellten landwirtschaftlichen Fahrzeugen brannte in vollem Umfang und hielt die Einsatzkräfte über viele Stunden in Atem.

Führungswechsel

Im Dezember 2000 fand ein Wechsel in der Führung der Löschgruppe statt, Brandmeister Ulrich Breuer trat die Nachfolge von Oberbrandmeister Hans Günter Zimmermann als Löschgruppenführer an. Dies bedeutete gleichzeitig ein Generationenwechsel in der Führung der Löschgruppe.

Sirenenalarm in den frühen Morgenstunden des 20.05.2000 alarmierte die Löschgruppe zum Großbrand der Gaststätte Leyendecker in Sechtem. Eine große Rauchwolke über dem Westen von Sechtem zeigte, dass das Objekt in voller Ausdehnung brannte. Fast alle Löschgruppen der Stadt waren im Einsatz.

Asche aus dem Phantasialand

Der erste Mai 2001 bleibt allen Walberbergern und nicht nur den Feuerwehrmännern in besonderer Erinnerung. Dunkle Rauchwolken über dem Phantasialand kündigten keine neue Attraktion an, sondern eine der größten Katastrophen des Freizeitparks hinter unserer Dorfgrenze. Die Verkleidung der großen Gebirgsachterbahn brannte völlig nieder. Armgroße Brandrückstände gingen auf die Ortschaft Walberberg nieder.
Die Feuerwehren des gesamten Erftkreises waren im Einsatz, und selbst die Kräfte aus der Stadt Bornheim wurden in Bereitschaft versetzt. Die Ausdehnung des Brandes konnte somit auf das Fahrgeschäft beschränkt werden. Aus den Erfahrungen des Einsatzes wurden Erkenntnisse gewonnen, die dazu führten, dass die Löschgruppe Walberberg aufgrund ihrer strategisch günstigen Lage, zukünftig sofort bei Einsatzmaßnahmen im Phantasialand eingebunden wird.

Im Oktober 2002 feierte die Walberberger Wehr, unter großer Beteiligung der Bevölkerung, ihr 100-jähriges Stiftungsfest, welches nun im Gerätehaus stattfand.

Nach dem Brand eines Fachwerkhauses in Walberberg begann unsere Einsatztätigkeit im Jahr 2003 mit einem Großbrand des Birkhofs in Brühl, zu dem neben unserer Löschgruppe auch die Feuerwehren Weilerswist, Wesseling, Hürth und Erftstadt zur Unterstützung der Feuerwehr Brühl alarmiert wurden. Die ca. 65 untergebrachten Pferde konnten rechtzeitig aus dem brennenden Gebäude gerettet werden.

Großbrände in Serie

Im weiteren Verlauf ereigneten sich gleich weitere drei Großbrände innerhalb eines Monats. Am 21.09. wurden die Walberberger Kameraden zusammen mit den Löschgruppen Merten und Sechtem zu einem Wohnhausbrand in Sechtem alarmiert. Nachdem am 05.10. zu einem Dachgeschossbrand in Merten alarmiert wurde, führte nur weitere 12 Tage später, die zweite Alarmierung in diesem Jahr mit Einsatzstichwort „Großbrand Birkhof“ zu großem Erstaunen. Die Walberberger Feuerwehr unterstützte die Feuerwehr Brühl, wie beim ersten Einsatz, wiederum durch den Aufbau und Betrieb der Wasserversorgung aus dem Lucretiasee.

Großbrand Gartenbau-Design 2003

Im Dezember ereignete sich der fünfte und damit auch letzte Großbrand des Jahres 2003. Das Büro- und Lagergebäude eines Gartenbau-Designers auf der Hauptstraße stand beim Eintreffen der Wehr bereits im Vollbrand. Zufällig befand sich die Drehleiter zum Zeitpunkt der Alarmierung in Walberberg, so dass diese zeitgleich mit unserem Löschgruppenfahrzeug zum Einsatzort ausrücken konnte. Mit der Unterstützung benachbarten Löschgruppen gelang es ein Übergreifen auf weitere Gebäudeteile zu verhindern.

Traurige und schöne Erfahrungen

Neben mehreren Verkehrsunfällen mit Sachschäden und Verletzten ereignete sich im August 2004 auf der Kreuzung Dominikanerstraße/L 183 ein Verkehrsunfall mit Todesfolge. Nach der Kollision eines Rollers mit einem PKW kam für den Rollerfahrer jede Hilfe zu spät. Die Löschgruppe Walberberg unterstützte zusammen mit der Löschgruppe Sechtem, u.a. durch Ausleuchten der Einsatzstelle, die Unfallaufnahme der Polizei.

Drei Monate später konnte ein Feuerwehreinsatz hingegen Leben retten. Im November 2004 wurde die Löschgruppe Walberberg, zusammen mit den Löschgruppen Merten, Sechten, Rösberg, Bornheim und dem Rettungsdienst zu einem Wohnungsbrand mit Menschenleben in Gefahr nach Merten alarmiert. Beim Eintreffen brannte die Küche im ersten Obergeschoss in voller Ausdehnung. Über tragbare Leitern konnten insgesamt 10 Personen aus dem Haus gerettet werden.

Einweihung MTF 2005

Im Januar 2005 konnte dann das neue Mannschaftstransportfahrzeug in Empfang genommen werden. Der nach der Jahrtausendwende immer schlechter werdende Zustand der Karosserie machte eine Ersatzbeschaffung für das alte MTF (Baujahr 1978) notwendig. Eine Anpassung der Ausstattung und Ausrüstung auf unsere speziellen Erfordernisse wurde, mit Eigenmitteln der Löschgruppe finanziert, durch die Firma Pütting durchgeführt.
Auch dieses neue Fahrzeug der Löschgruppe Walberberg wurde, wie das LF 8, direkt am Tag der Überführung „eingeweiht“. Am Abend des 27.01.05 wurde die Löschgruppe zum dritten Mal innerhalb von zwei Jahren zu einem Brand des Birkhofes alarmiert.

Im Mai 2005 ereigneten sich gleich zwei Saunabrände innerhalb kurzer Zeit, so dass Walberberg bereits scherzhaft als „Saunaland“ bezeichnet wurde. Bei beiden Einsätzen konnte der Brand auf den Entstehungsort begrenzt werden, jedoch kam an einer Einsatzstelle für eine Katze jede Hilfe zu spät.

Päpstlicher Schutz

Ende August 2005 feierte Papst Benedikt auf dem Marienfeld bei Kerpen die Abschlussmesse des Weltjugendtages gefeiert. Zur Sicherstellung des Brandschutzes stellte die Feuerwehr Bornheim über den Zeitraum von drei Tagen ein LF 8/6 mit Besatzung bereit, wobei eine komplette Einsatzschicht von der Löschgruppe Walberberg übernommen wurde.